Der Hochrufer
6 Blatt Mischtechniken (Gouache, Aquarell, Bleistift und Goldfarbe) auf Bütten. 1982.
Jeweils 20 x 14 cm.
Alle unten mit Bleistift signiert „TICHA“ und datiert sowie oben einzeln nummeriert.
Hans Ticha gilt heute als einziger Pop Art-Künstler der ehemaligen DDR und als interessantester Kritiker ihrer Propagandastrategie. In seinen unverwechselbaren, gesellschaftskritischen Kompositionen verwendet er die plakativen Bildvorlagen des Regimes und hinterfragt die Methoden der Selbstdarstellung der modernen Diktatur. Ticha entwickelte so eine ganze Armee von "Klatschern" und "Hochrufern", seine wohl beliebtesten Motive, die sowohl als Einzelfiguren existieren als auch als Elemente in größeren Kompositionen. Dargestellt in reduzierten, geometrischen Formen sind die anonymen Figuren mit ihren runden, gesichtslosen Köpfen, weit aufgerissenen Mündern und grotesk großen Händen eine humorvolle und zugleich bittere Metapher für einen sich selbst applaudierenden Staat. Die Faust in einer demonstrativen Geste hoch über den Kopf in die Luft gestreckt, erscheint der "Hochrufer" als der lauteste Verfechter des Regimes, dessen Ruf durch die Aneinanderreihung der sechs vorliegenden Versionen des Motivs zu einem alles übertönendem Geschrei anzuwachsen droht.
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